Freitag, 14.11.2025 …schon um 6.30 Uhr starten wir mit einem leckeren Frühstück im Hotel. Es gibt leckere Säfte in großer Auswahl – Tamarind, Ananas, Orange, Bisap…Omlett. Weißbrot und Früchte…dazu unsere mitgebrachten Leckereien Wurst, Käse und Vollkornbrot …perfekter Start in einen anstrengenden Tag.

Knapp eine Stunde später starten wir in Richtung Nagbeni, ganz im Norden Togos. Dort ist der Bau eines Lycee (Gymnasium) geplant. Die Fahrt in das entlegene Gebiet an der Grenze zu Burkinafaso ist für Touristen nicht erlaubt. Schon vor ca.6 Wochen musste ich von allen die Pässe einscannen und Leon schicken, der dann in Lome bei einer Behörde einen Reiseantrag stellen musste. Bereits im Frühjahr wollten wir in das kleine Dorf fahren und bekamen keine Reisegenehmigung.

Jetzt fahren wir durch die schöne aber karge, sehr trockene, staubige Landschaft des Atakara Gebirges. Anfangs noch bergig und Felsen, dann wird es immer flacher und trockener. Das ist schon beängstigend, wenn man bedenkt, dass es erst im März/ April oder gar Mai wieder regnet. Viele LKW ’s sind unterwegs, die oft Ware vom Hafen in Lome in den Norden Togos oder auch nach Burkinafaso oder Mali transportieren.

An einer Kontrollstelle an der viel Militär präsent ist, müssen wir anhalten. Die Pässe und das Formular, dass die Behörde in Lome ausgestellt hat, werden kontrolliert.
In Begleitung eines Militärfahrzeuges mit mehreren Soldaten fahren wir weiter.

Auf halber Strecke halten wir an einem Militärstützpunkt und das Militärauto wird gewechselt. Insgesamt sind es von Kara bis nach Nagbeni ca.140 km.

Endlich …es ist geschafft, kurz nach 11.00 Uhr treffen wir an der Schule ein. Zunächst werden wir vom Dorfchef, Eltern, Lehrer usw. empfangen und in einer langen Schlange jeder persönlich per Handschlag begrüßt.

Nach einem kurzen Grußwort, bei dem wir alle einen Schaal überreicht bekommen und zu Ehrenbürgern von Nagbeni ernannt werden, singt der Schulchor die togoische und ..für uns immer sehr ergreifend die deutsche Nationalhymne.

Der Rektor bedankt sich im Namen der Eltern, Lehrer und Schüler für unseren Besuch und freut sich sehr, dass wir heute den Grundstein legen können, da sie sehr entäuscht waren, als wir im März wieder umkehren mussten. Die Schule hat eine Prmärstufe, ein College und eigentlich auch ein Lycee, das aber seit 2 Jahren nicht mehr genutzt werden kann, da bei einem Gebäude das Dach eingestürzt ist und das andere Einsturz gefährdet ist. Die Schüler müssen jetzt einen weiten Weg in ein entferntes Dorf zurück legen.. Die Schule wird zu 100 % von Fly & Help finanziert und soll Ende März fertig sein. Heute wird der Grundstein gelegt.

In der Nähe der Baustelle ist ein Fluß, von dort können die Leute aus dem Dorf das Wasser zur Baustelle tragen. Was natürlich sehr praktisch ist, denn das Wasser ist oft ein Problem. Die Bevölkerung muss eine Eigenleistung in Höhe von 5% der Gesamtsumme erbringen…z.B. mit dem Wassertransport, dem ausgraben der Fundamente usw.

Schon vorab hat die Dorfgemeinschaft der Mithilfe zugestimmt. Eine 2. Forderung von uns ist, dass an einer Schule mind. 2 weibliche Lehrkräfte sein müssen. Bisher war eine Lehrerin da. Im Moment aber keine. Der Rektor verspricht uns, dass er sofort einen Antrag auf 2 Lehrerinen beim Schulamt stellen wird. Nun schreiten wir zur Grundsteinlegung.

Nach der Grundsteinlegung verabschieden wir uns und alle freuen sich schon auf März, wenn wir wieder kommen und das Gebäude eingeweiht wird.
Auf dem Rückweg besuchen wir noch eine Schule, ganz in der Nähe, die sich auch ein neues Gebäude wünscht. Wir versprechen uns nach Abschluß des Bau’s in Nagbeni darüber zu diskutieren.

Unser nächstes Ziel ist „IFAD ELEVAGE de BARKOISSE“ ein landwirtschaftliches Ausbildungszentrum in der Nähe von Mango (in der Savanne 41.000 Einwohner). Der Direktor des Zentrums führt uns mit einer Präsentation in das Zentrum ein.

Die Ausbildung dauert 3 Jahre und kostet pro Jahr 350.000 Fcfa (535,-€).. Der Abschluss ist zu vergleichen mit dem Fachabitur. Um die Ausbildung in guter Qualität zu führen wird ein breites Spektrum geboten…Rinder, Schweine, Geflügel, Schafe, Felderwirtschaft, Molkerei, Käserei, Saftproduktion….

Das Zentrum besteht seit 5 Jahren und es wird einiges gebraucht wie z.B auch Laptops, Geräte Maschinen, Unterstützung bei den Futterkosten, Aufbau einer künstlichen Besamungsstation, Transportfahrzeuge usw…..wir verweisen darauf, dass diese Größenordnung unser Budget übersteigt und das die „GIZ“ eigentlich der richtige Ansprechpartner wäre. Da es mit 38°C gnadenlos heiß ist und wir noch einen weiten Weg bis Kara haben, beschließen wir auf einen Rundgang zu verzichten und fahren nur an einem Teil der Ställe vorbei.

Das die Entscheidung richtig war, zeigt sich bei unserer Ankunft in Kara, denn da ist es schon fast dunkel. Wegen der schlechten Straßenverhältnissen und den vielen unbeleuchteten Fahrzeuge, empfiehlt es sich nicht bei Dunkelheit zu fahren. Wir fahren direkt ins Restaurant “ Marox“ zum Abendessen und danach sitzen wir noch eine Weile auf der Terrasse im Hotel und lassen den Tag Reveu passieren.
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